jueves, 27 de noviembre de 2014

Ein Deutscher in der Ausbildung: Sebastian Grosch




"Ist das Leben arbeiten?"

 

 


-Mein Name ist Sebastian, ich bin 25 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung. Ich komme aus dem Raum Stuttgart und würde mich zu den ärmeren Leuten zählen. Da ich als Auszubildender sehr wenig verdiene und nicht mehr Zuhause wohne, ist es mir unmöglich meine Fixkosten zu bezahlen. Zumindest nicht ohne soziale Hilfen, welche man bei verschiedenen Ämtern bekommen kann. In meinem Fall bekomme ich Wohngeld von der Wohngeldstelle. Es gibt noch diverse andere sozial Hilfen, welche aber in meinem Fall nicht greifen, da jedes Amt andere Kriterien berücksichtigt. In meinem Falle bin ich nicht arbeitslos, daher würde ich auch kein Arbeitslosengeld bekommen. Das Hauptkriterium ist natürlich, dass man nicht genügen Geld verdient, um sich selbst versorgen zu können. Ist man also unter einem gewissen Einkommen so hat man Anspruch auf eine soziale Hilfe. Allerdings ist dies nicht immer so leicht zu bewerkstelligen, da dafür sehr viel Papierkram erledigt und überprüft werden muss. In den meisten Fällen ist es ein sehr anstrengender Prozess, bis man schlussendlich seine soziale Hilfestellung bekommt. Es ist allerdings kein tolles Gefühl auf den Staat bzw. auf Andere angewiesen zu sein- sagte der Sebastian im Interview.


Perspektive...

Was denkt Sebastian Grosch über das Thema:

Die Kluft zwischen Arm und Reich.




 Was bedeutet für Sie persönlich Armut?
 
Für mich bedeutet Armut eine große Last, da ich mir jeden Tag über die Zukunft Sorgen machen muss. Reicht mein Geld noch für diesen Monat? Kann ich mir noch zum Ende des Monats etwas zu essen kaufen? Ebenfalls, wie lebe ich mein Leben wenn ich nicht mal mit Freunden weggehen kann. Lebe ich? Die meisten Freizeitaktivitäten sind mit Geld verbunden und daher sind meine Möglichkeiten sehr stark eingeschränkt, etwas in meiner Freizeit zu unternehmen, was nicht in den eigenen vier Wänden oder in Form von Sport außerhalb statt findet.

Was bedeutet es in Deutschland arm zu sein? 

Es bedeutet, dass man sich rund um die Uhr Gedanken machen muss, wie man dieses Problem löst und eventuell auch wie man verhindert, dass es noch schlimmer wird. Wenn man arm in Deutschland ist, sitzt man zwar nicht automatisch auf der Straße, aber man kann sein Leben nicht wirklich leben. Man ist ständig besorgt und zerbricht sich den Kopf über morgen.

In Deutschland gibt es soziale Unterstützung. Also, warum gibt es Armut hier?

Unser soziales System hier in Deutschland ist zu überlastet um alle ausreichend zu unterstützen. Wir haben zu wenig Beschäftigte, die in den soziale Topf Geld mit beisteuern können. Dadurch kann man dementsprechend auch nur beschränkt soziale Hilfe zukommen lassen. Außerdem gibt es vereinzelt auch Leute die sich nicht richtig um ihre Hilfe kümmern, weshalb sie da durch das soziale Netz fallen und dann eventuell auf der Straße landen.

Ab wann gilt man in Deutschland als Arm?

Ich würde sagen, sobald man nicht mehr seinen eigenen Fixkosten hinterher kommt. Wenn man zur gleicher Zeit nicht über seine Verhältnisse lebt, sondern wirklich nur das aller nötigste hat und man dieses nicht mehr konstant aufrecht erhalten kann. Ebenfalls wenn es auch schon soweit geht, das mal es selber überhaupt nicht mehr schafft seinen Fixkosten nachzukommen und man auf Sozialgeld vom deutschen Staat angewiesen ist. Also unter dem Strich gesagt, wenn ich mir überhaupt nichts kaufen kann oder sogar ständig mehr an Schulden gewinne.


Welche Altersgruppe ist am meisten von Armut betroffen?

Das kann ich nicht genau sagen, da ich es nicht weiß und ich darüber keinerlei Statistiken gesehen habe. Allerdings würde ich eher auf die jüngere Altersgruppe tippen, denn dieses stehen noch am Anfang ihrer Karriere und sind beispielsweise in der Ausbildung, wo man einfach noch so gut wie gar kein Geld verdient. Gleiches betrifft ebenfalls Schüler, da es keine Vergütung zum besuchen einer Schule gibt.


Was denken Sie ist in Deutschland die Grenze zwischen Arm und Reich?

Ich denke die Grenze bildet derzeit noch die Mittelschicht, welche genug Geld zum Leben hat aber auch nicht genügend hat um sehr viel Geld zur Seite zu legen. Allerdings löst sich derzeit diese Schicht immer mehr auf.


Welche denken Sie, sind die armen Bevölkerungsschichten in Deutschland?

Vorwiegend würde ich auf Einwanderer und Flüchtlinge tippen, denn dieses haben in der Regel mehr als nur einen Nachteil. Zum einen kann die Sprache ein sehr großer Aspekt sein, da die Sprache Deutsch selbstverständlich sehr wichtig in Deutschland ist. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse kann ich auf der Karriereleiter nicht sehr weit nach oben kommen und muss mich mit niedriger bezahlten Jobs abfinden. Ebenfalls ist es in der Regel so, das Einwanderer oder Flüchtlinge ohne irgendwelche Rücklagen hier her nach Deutschland kommen und dann zum Beispiel mit dem genannten Problem konfrontiert werden. Ein weiteres Problem sehe ich auch in der Bildung von Einwanderern und Flüchtlingen. Ich möchte damit nicht sagen das diese dumm oder nicht intelligent genug sind. Diese Leute kommen aus einem anderen Land mit einer völlig anderen Kultur und vor allem einem anderen  Technologiestand. Vieles was wir hier in Deutschland voraussetzen, konnten sich Einwanderer nicht in ihrem Heimatland aneignen. Weitere Gründe können hierbei auch Diskriminierungen sein, denn wir leben nicht in einer heilen und perfekten Welt und nicht jeder Deutsche freut sich über Einwanderer. Denn bei doch recht einigen findet man immer wieder den Gedanken bzw. die Meinung, das Einwanderer und Flüchtlinge den deutschen Arbeitsplätze wegnehmen und gerade diese sind zur heutigen Zeit Mangelware. Schlussendlich sind die Chancen nicht gerade hoch einen ausreichend bezahlten Job zu finden.


Könnten Sie beschreiben, wie ist die deutsche Gesellschaft für Sie?

Ich habe da eher eine gespaltene Meinung darüber. Zum einen kann ich positive Seiten in ihr erkennen aber zum andere auch sehr negative. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass wir wie bereits schon erwähnt, alle nicht in einer perfekten Welt leben und wir alle zu verschieden sind, um ohne Raufereien miteinander aus zukommen. Die deutsche Gesellschaft ist für mich ein meckerndes System, das sich  bzw. anderen mehr als nur oft etwas vorspielt. Wir versuchen in so ziemlich alle Gebieten perfekt zu sein, aber wir sind Menschen und daher bei weitem von der Perfektion entfernt. Wir denken immer das wir sehr sozial sind, denn wir sind ja im Grunde der Sozialstaat Nr. 1. Doch hier erwartet man für den kleinsten Gefallen eine Gegenleistung, wo man in ärmeren Ländern nicht einmal darüber nachdenken würde.


Was ist für Sie die größte Ungerechtigkeit in Deutschland?

Das ist für mich eine äußerst schwere Frage, ich würde jetzt einfach mal dazu tendieren, dass wir nicht alle exakt gleich behandelt werden in unserer Gesellschaft. Mehr kann ich dazu jetzt allerdings auch nicht sagen.


Was bedeutet Geld für Sie?

Geld ist etwas, was ich mittlerweile zu tiefst verabscheue. Heute wird man anhand seines Einkommens oder seines Besitzes bewertet. Ohne Geld kann ich nur eingeschränkt leben und kann somit keine vollständige Freiheit verspüren. Unserer Gesellschaft ist dermaßen kapitalistisch veranlagt, das man für alles was man heute tut eine entsprechende Gegenleistung erwartet. Es wird nicht mehr nur einfach aus einem sozialen Grund heraus gemacht, sondern wirklich nur um sich selbst zu bereichern und sich damit ein besseres und freieres Leben zu verschaffen. Das ganze kennt keine Grenzen, dass man heutzutage schon soweit geht und sich mit Kaufstudien beschäftigt, wie man dem Kunden am meisten Geld abnehmen kann. Ebenfalls die ganzen Betrugsmaschen etc. & Co lass ich da mal jetzt aus dem Spiel, da dies absolut den Rahmen sprengen würde.






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